Was geschieht mit der Erde, wenn unsere Sonne ihren Dienst einstellt?
Diese Frage stellt sich so manch ein Wissenschaftler und die Antwort ist beängstigend.
Für diesen Fall gibt es keinen Plan B. Mit der sterbenden Sonne ist auch das Schicksal unseres Planeten besiegelt.
Im NACHTSONNE Universum leben die Protagonisten innerhalb eines erschreckenden Szenarios. Joaquim beschreibt Nova den Leidensweg der sterbenden Sonne im ersten Teil der Buchreihe folgendermaßen:
Entgegen der ursprünglichen Theorien aus der alten Zeit steigert sich der Verfall der Sonne exponentiell. Schon in naher Zukunft wird es auf der Erde unerträglich werden. Der Wasserstoff im Inneren der Sonne ist bald aufgebraucht. Dann erhöht sich die Temperatur auf der Erdoberfläche auf circa 100 °C. Ohne entsprechende Ausrüstung kann dann niemand mehr an die Erdoberfläche. Und selbst mit, wäre es kein Spaziergang.
Etappe um Etappe wird sich die Situation verschlimmern. Die UV-Strahlung dringt in absehbarer Zukunft ungebremst an die Erdoberfläche und würde jeden Menschen, der es wagt, eine Hand aus dem Schutzanzug zu stecken, verbrennen.
Danach beginnt das Wasser immer schneller zu verdampfen. Die Temperaturen steigen auf knapp 180 °C und die Erde geht völlig zugrunde. Wüsten breiten sich aus und die letzten Pflanzen gehen endgültig ein. Dadurch verstärkt sich der Treibhauseffekt.
Nur dank der hochentwickelten Technologien des HUBs, die Beispielsweise mittels Hydrolyse künstlichen Sauerstoff erzeugen, können die Menschen weiter überleben.
Während die Temperatur in Etappen steigt, verwandeln sich die Ozeane in Salzwüsten. Durch das verdampfte Wasser entsteht eine Wolkenhülle und der Luftdruck steigt so sehr, dass man praktisch auf der Erde zerquetscht würde, wenn man an ihrer Oberfläche noch existieren könnte. Kunststoff schmilzt einfach weg und Beton wird brüchig.
Bei angenehmen 1300 °C entfleucht der Wasserstoff aus der Wolkenhülle ins All, während der Sauerstoff zurückkehrt und auf der Erde alles rosten lässt. Mit dem Sauerstoff kommt auch das Feuer wieder. Alles fackelt wild vor sich hin. Sogar Steine schmelzen und die Sonne scheint 40 % heller als zuvor.
Ist das dann das Ende?
Nein.
Am Ende wird die Sonne 200-mal größer sein als zuvor und sie wird den gesamten Horizont der Erde ausfüllen. Bei 2000 °C ist die Erde nur noch eine staubtrockene, verkohlte Kugel. Zum Schluss wird sie einfach von der sterbenden Sonne verschluckt.
Im Schatten dieser Wahrheit leben die Protagonisten der NACHTSONNE Buchreihe. Ein Leben an der Erdoberfläche ist längst nicht mehr möglich.
Der Großteil der Weltbevölkerung ist der Krise erlegen und schon vor über einem Jahrhundert ausgestorben. Während die Sonne ihr Leben aushaucht, muss die Erde die Konsequenzen tragen. Das Ergebnis ist eine Landschaft, wie wir sie uns kaum vorstellen können.
Nur in den alten Städten kann man noch das Flüstern der Vergangenheit vernehmen. Mit ihren verfallenen Bauten und zurückgelassenen Artefakten sind die verlassenen Metropolen ein Zeugnis der alten Zeit.
Unsere Protagonisten durchstreifen die Straßen der Geisterstädte mehr als nur einmal und kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ob nun eine zerfledderte Zeitung, ein altes Telefon oder der halbverbrannte Unrat zwischen den Häuserschluchten - Alles ist faszinierend und kommt einer Reise durch die Zeit gleich.
Bei über 50°C Außentemperatur ist es kaum möglich, sich in dieser Welt noch heimisch zu fühlen. Da ist es auch kein Wunder, dass Ausflüge ins Feuerland eher eine Seltenheit sind. Doch wer es schafft, seinem HUB zu entfliehen, kann sich nicht sattsehen an der grenzenlosen Weite dieser lodernden Welt.
Auch wenn die einzig logische Konsequenz der Klimakatastrophe ist, sich unter die Erde zu flüchten oder den Planeten auf dem schnellsten Weg zu verlassen, so entbehrt das Feuerland mit all seinen Geheimnissen und seiner flimmernden Schönheit doch nicht einer gewissen Anziehungskraft.